Schweden Natur pur - Abenteuerlandnomaden

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Schweden Natur Pur
Schweden Natur pur


Freitag 01.11.2013  Von Frederikshavn DK nach Göteborg und durch die Natur Süd-Schwedens. Heute ist schon um 05.15 Uhr Tagwache! Wir machen „Peppo“ startklar und fahren um 6.00 Uhr Richtung Frederikshavn.

Um 7.30 Uhr können wir auf die Fähre fahren. Clara bleibt für die Überfahrt (3 ¼ Std.) im Auto. Sie findet das toll, denn soo früh aufstehen mag sie gar nicht. Wir geniessen das üppige Frühstücksbuffet und gehen noch im Duty-free-Shop einkaufen. Schon sind die 3 ¼ Std. rum und der Hafen von Göteborg liegt Steuerbord voraus. Schweden ahoi!


Das Wetter meint es gut mit uns, der Regen, der uns in Dänemark verabschiedet hat, ist offenbar nicht bis nach Schweden gezogen. Wir werden von Sonnenschein und lockerer begrüsst. Scheinbar ist hier in Schweden kein Feiertag (Allerheiliger), denn alle Geschäfte sind offen. Wir suchen uns am Hafen einen Parkplatz, studieren kurz den Stadtplan und rüsten uns für die Stadtbesichtigung. In der Innenstadt gehen wir ins Touristenbüro und decken uns mit Prospekten und Wissenswertem über Göteborg und Umgebung ein sowie einer Adresse für den Tierarzt für Clara (Tierärztliche Entwurmung für die Einreise nach Norwegen). Wir schlendern durch die Einkaufsmeile und entdecken einen Outdoor-Shop „Naturkompaniet“, den kennen wir aus unserem 1.Schwedenurlaub. Ich muss unbedingt noch eine warme lange „Unterbüx“ haben. Die Ullfrotté von Woolpower (mit Merinowolle) Made in Sweden ist die Richtige. So jetzt kann der Winter kommen.

Unseren ersten Übernachtungsplatz finden wir ausserhalb von Göteborg mit Sicht auf die Schären. Heute wollen wir das Volvo Museum anschauen, Sa.+So. 11°°-16°° Uhr geöffnet. An Feiertagen geschlossen. Wir stehen um 11.15 Uhr vor den Türen des Museum, doch es ist geschlossen. Ach so, die Schweden haben den Feiertag auf den Samstag 2.Nov. verlegt. Jetzt macht die Aussage, die die Dame vom Touristenbüro gemacht hat auch Sinn (vor Feiertagen machen sie früher Feierabend). Also planen wir kurz um und werden das Museum an einem anderen Tag besichtigen.

Unsere Route führt uns entlang der Küste mit den wundervollen Schären und einer grandiosen Natur bis oberhalb von Lysekil an einen Idyllischen kleinen Hafen. Die Landschaft unterscheidet sich komplett von der in Dänemark. Wir bleiben 2 Nächte hier. Am Sonntag gegen Abend frischt der Wind auf, die Böen rütteln uns kräftig durch, wir entschliessen uns, Peppo windschlüpfriger zu machen und fahren das Dach runter. In der Nacht nimmt der Wind noch zu und wird stürmisch (Windstärke 6-8). Hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit.

Nach einer unruhigen Nacht geht es am Morgen an der Küste entlang weiter bis nach Litsleby und Tanum, wo wir Felszeichnungen und Felsritzungen anschauen wollen. Als wir aber in Litsleby sind, schüttet es gerade wie aus Kübeln und wir entschliessen uns ohne Halt weiter bis nach Dals Langed zum Dalslandkanal zu fahren. Wir geniessen die Fahrt durch die abwechslungsreiche Landschaft. An einem der zahlreichen Seen entdecken wir einen kleinen „Paus-Plats“, das wird unser Nachtlager. Clara ist auch begeistert, hier hat es überall Steinhaufen und viele Löcher wo Mäuschen versteckt sein könnten. Sie ist gut eine Stunde mit der Suche beschäftigt, „Heidernei, hier müssen doch irgendwo die Mäuschen sein“ denkt sie wohl.  Hier in Schweden ist echt „Campers Paradies“ egal wo man hin fährt, an irgendeinem See findet man immer einen Übernachtungsplatz und Einer schöner als der Andere.

Am Morgen fahren wir weiter zum Dalslandkanal und bei Häverud bestaunen wir das berühmte „Akvädukt“ und die, aus dem Felsen gehauene Schleuse. Im Sommer, wenn die Ausflugschiffe in der Schleuse sind und über das „Akvädukt“ fahren sieht das sicherlich noch eindrucksvoller aus. Wir fahren auf kleinsten Nebenstrassen, teilweise Naturstrassen, an den Vänern-See. Unglaublich, diese Landschaft und das Wetter stimmt auch. Die typischen schwedischen Häuschen und der gepflegte „englische Rasen“ davor, es ist wie in den Geschichten von Astrid Lindgren. Einfach wie im Märchen.

Dänemark war ja schon schön, doch Schwede ist einfach toll. Die Leute sind sehr nett, eher etwas zurückhaltend, aber immer hilfsbereit. Ach ja, eines vermissen wir doch hier in Schweden, den Radiosender SWR3 mit seiner abwechslungsreichen Musik. Hier gibt es nur 2 Kategorien von Radiosender:

1.            Die Sender wo fast nur gequasselt wird und vielleicht mal ein Lied gespielt wir oder

2.            Die Sender wo Musik gespielt wird aber immer die gleichen Lieder, „Hey Broder“ und

„Wake me up“ können wir schon fast im Schlaf!

Doch ab und zu haben wir Glück und wir empfangen einen Sender, der etwas abwechslungsreichere Musik spielt. Ach wie wir dich vermissen SWR3!

Unsere weitere Route führt uns am Westufer des Vänern-See entlang bis oberhalb von Karlstadt. Wir suchen uns am Frykensee einen schönen Lagerplatz direkt bei einer Badestelle. Unser Vorteil, wir sind ausserhalb der Saison unterwegs, deshalb können wir uns ohne Probleme an die schönsten Plätzen stellen und vor allem kostenlos. Hier ist es so schön, dass wir ein paar Tage bleiben. So finden wir Zeit fürs Bogenschiessen und Tagebuch schreiben. Beim Spaziergang mit Clara lernen wir Isabel mit Ihrem Hund kennen. Sie kommt aus dem nahen Kil und bei einem netten Gespräch empfiehlt Sie uns einen Tierarzt (ein Deutscher) in Kil. Am Freitag machen wir einen Ausflug über Torsby, Sunne nach Kil zum Tierarzt. Herr Werner Schaudt kommt aus München, ist aber schon lange in Schweden. Er gibt Clara eine Entwurmungstablette macht einen Stempel in den Ausweis und das war’s. Wir können jetzt innerhalb der nächsten 10 Tagen nach Norwegen einreisen.

Die Tage werden merklich kürzer. Hier in Südschweden geht zurzeit die Sonne um 8.°° Uhr auf und ab 15.°° Uhr beginnt es zu dämmern, um 15.40 Uhr geht die Sonne wieder unter. Da hier im Norden die Sonne den ganzen Tag sehr tief steht, hat man ein unglaublich weiches Licht für Fotos.

Wir sind auf dem Rückweg zum Lagerplatz als wir bei Peppo, vor allem bei Bodenwellen, ein dumpfes Geräusch wahrnehmen. Was ist das? Es hört sich zum Glück nicht allzu schlimm an, also fahren wir zu unserem Platz, weil es aber schon dunkel ist, macht Sven nur eine oberflächliche Kontrolle. Wir spekulieren, was es sein könnte. Am Samstag macht Sven eine gründliche Inspektion, er zieht die Muttern der vorderen Stossdämpfer nach, vielleicht ist das das Problem, mal schauen. Am Montag fahren wir nach Karlstadt ins 4. grösste Einkaufszentrum von Schweden. Während der Fahrt horchen wir, ob das Geräusch weg ist, es ist zwar nicht mehr so häufig zu hören, aber ganz weg ist es nicht. Wir fahren zu, entweder geht es von selber wieder weg, oder etwas geht irgendwann kaputt. Peppo ist manchmal eben störrisch wie ein Esel.

Im Einkaufszentrum fühlen wir uns fast etwas verloren, keine Leute, um 12.15 Uhr also zur Mittagszeit sitz gerade mal eine ältere Dame im Restaurant und isst ein Stück Kuchen mit ‘nem Kaffee. Hier wird deutlich, dass Schweden nur  knapp  1,5 Mio. mehr Einwohner hat wie die Schweiz aber Flächenmässig fast 11 Mal grösser ist. Nach unserem Einkauf geht es Richtung Kristinehamn.

Heute machen wir einen Abstecher an den Göta-Kanal über Töreboda und Mariestad. Es dämmert bereits als wir nach Lidköping kommen. Ein geeigneter Lagerplatz muss noch gefunden werden. Hier erweist sich erneut unser Hand GPS mit der Freizeit- und Wanderkarte von Schweden als sehr hilfreich. Wir erreichen den auserkorenen Parkplatz im halbdunklen. Bei unserem Rundgang finden wir den perfekten Stellplatz, das Problem, eine Schranke  trennt uns noch von ihm! Doch wir haben Glück sie ist nicht verschlossen, also können wir bis an den Strand fahren (im Sommer undenkbar). Hier sieht es aus wie am Meer, durch den Wind eine starke Brandung und ein ca. 3 Km langer, traumhafter Sandstrand, kann es was schöneres geben?

Hier lassen wir unsere Seelen baumeln, die Sonne scheint und ich habe Mühe mit vorzustellen, dass eigentlich Mitte November ist und bald Schnee und Eis unseren Alltag bestimmen werden. Am nächsten Tag sammelt Sven Holz und wir feuern unseren Ofen ein. Im Baumarkt haben wir gepresste Holtz Briketts gekauft und wollen ausprobieren wie die funktionieren. Super, mollig warme 22°C und den Ofen kann man damit ganz einfach Regulieren. Die Tage vergehen wie im Flug und wir ziehen schweren Herzens weiter nach Jönköping und Göteborg. (Wir müssen weiter, wegen der Einreise nach Norwegen mit Clara)

In Göteborg geht es als erstes nochmals zu Naturpompaniet um für mich eine gute Winterjacke zu kaufen. Ich entscheide mich für den Daunengefütterten Luhkka von Fjällräven. Damit sehe ich zwar wie ein Troll aus, aber das Ding gibt warm!! Danach schlendern wir durch die „Gamlestad“ (Altstadt) und geniessen in einem kleinen Café einen guten Cappuccino. Die Stadt ist festlich Beleuchtet, es geht auf Jul (Weihnachten) zu. Am Abend fahren wir zum Volvo Museum ausserhalb von Göteborg und suchen uns ganz in der Nähe einen windgeschützten Stellplatz.

Heute ist traumhaftes Wetter, Sonnenschein, Stahlblauer Himmel und 10°C. Wir machen einen langen Spaziergang am Meer und den Schären entlang und danach gehen wir ins Volvo Museum. Um 16.°° Uhr kommen wir gerade richtig zum Sonnenuntergang zurück. Hier wechselt das Wetter sehr schnell, Gestern war es schön, heute ist es trüb und regnerisch, genau richtig um ins „Universum“ in Göteborg zu gehen. Auf der Fahrt nach Göteborg kommen wir bei einem Autobatterie-Shop vorbei, wir spendieren Peppo 2 neue Starterbatterien, die Alten haben ihren Zenit überschritten. Das „Universum“ ist Skandinaviens grösstes Wissenscenter. Es gibt riesige Aquarien und Terrarien, einen Regenwald mit freifliegenden Vögeln und Schmetterlingen, mit Äffchen und Leguanen. 9000 m2 Abenteuer, wir verbringen 5 Std. im „Universum“ ohne dass es langweilig wird. Der Eintritt ist zwar nicht ganz billig (170.—SKE pro Person) aber es lohnt sich echt!


Auf der Fahrt Richtung Norwegen besichtigen wir das Aeromuseum in Säve  und machen eine kurze Stippvisite in Trollhättan, wo wir uns auf hübschen lassen (Haare schneiden).  Und da, wir sind gerade auf einer kleinen Schotterstrasse unterwegs, 2 Elche direkt vor uns, sie überqueren gelassen die Strasse, wir halten an und beobachten sie. Langsam verschwinden sie im Unterholz, schei………, wir haben ganz vergessen ein Foto zu machen! In Töcksfors kurz vor der Norwegischen Grenze übernachten wir nochmals. Wir haben in Schweden Natur pur erlebt, und wir wissen, wir kommen wieder. So sagen wir Auf Wiedersehen Schweden und Herzlich Willkommen Norwegen!

St.Die


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