Velkommen in Danske - Abenteuerlandnomaden

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Velkommen in Danske
Velmommen in Danske

09.10.2013  Von Nordstrand nach Frederikshavn in DK Auf dem Weg nach Dänemark versuchen wir noch für unsere Standheizung, bei einem Eberspächer-Händler, sicherheitshalber einen Ersatzglühstift zu organisieren. Leider hat er keinen auf Lager, Lieferfrist wäre 2-3 Tage, also ziehen wir unverrichteter Dinge weiter. Zurzeit läuft es grade Suboptimal mit unseren Spezialwünschen. Denn eine Verstärker-Antenne für einen besseren Internet-Empfang ist auch nicht einfach zu organisieren. Da unsere Alukabine scheinbar sehr gut gegen jegliche Wellen und Strahlen abgeschirmt ist, habe ich meist schlechten bis garkeinen Wi-Fi-Empfang. (Internet) also was tun? Unser Hoflieferant „SVB“ hat eine Wi-Fi Verstärkerantenne im Sortiment, aber diese ist erst ca. in 1 Woche wieder am Lager. Am Telefon erkundige ich mich, ob SVB die Antenne auch nach Dänemark auf einen Campingplatz schicken würde. Alles kein Problem, meint der nette Herr von SVB.

Am späteren Nachmittag ist es dann so weit, wir verlassen Deutschland und überqueren die Grenze nach Dänemark. Während der Fahrt meldet sich unser TTQV und fragt nach einer Anschlusskarte! Was, wir haben 60 Strassenkarten dabei, aber darunter ist keine von Dänemark, Frau Rota Müller, Sie machen Fehler! Ich dachte, bei der Karte Süd-Skandinavien sei Dänemark mit drauf, falsch gedacht. Ich behelfe mir mit der „super detaillierten“ Navtec-Karte von TTQV. Beim nächsten Tankstellen-Shop gibt’s sicher eine gute Dänemark Strassenkarte. Doch was ich da so finde ist nicht der Brüller, also kaufe ich die günstigste Shell Karte im Massstab 1:500‘000 und gut ist. Unterdessen ist es Zeit für die Suche nach einem geeigneten Nachtlager. Auf einem kleinen ruhigen und abgelegenen Parkplatz 8 Km vor Ribe richten wir uns ein.

Heute geht es nach Ribe, zur Stadtbesichtigung und ins Wikinger-Museum. Der angesagte Rege ist in der Nacht durchgezogen und es ist wieder schönstes Herbstwetter. Im Wikingermuseum erfahren wir, dass Ribe die älteste Stadt in Dänemark ist und die Wikinger regen Handel mit den Osmanen, den Germanen und mit den Angelsachsen betrieben haben. Das Alltags-Leben der Wikinger kann man im Wikinger-Center 1 Km ausserhalb von Ribe miterleben. In der nächsten Woche gibt es nochmals spezielle Vorführungen, weil in den dänischen Schulen Herbstferien sind. Wir beschliessen, nächste Woche nochmals nach Ribe zurück zu kommen, um das hautnah mitzuerleben.

Bis dahin, fahren wir nach Vejen zum Bogenschiessplatz. Mit dem Zettel, den wir vom Bogenshop in Hamburg haben und der Strassenkarte finden wir nach Vejen, aber den Bogenschiessplatz selber finden wir nicht. Jetzt zahlt sich unser Garmin Hand-GPS aus, das wir in Köln bei Globetrotter gekauft haben. Ohne das GPS, hätten wir das „Skidecenter Christiansborg“ nicht gefunden. Dort werden wir von Egon Bøttcher sehr nett begrüsst und wir dürfen hier beim Bogenschiessplatz campen solange wir möchten. Heute am Freitag 11.10.13 muss ich mich bewähren, und dann noch unter erschwerten Bedingungen, Bogenschiessen mit Seitenwind. Unser Programm für Heute: einschiessen auf die 20m Scheiben und am Nachmittag den 3D-Parcourt bewältigen.

Ist doch nicht ganz so einfach, das Ziel zu treffen. Aber komischerweise, wenn ich nicht viel überlege und „intuitiv“ schiesse, treffe ich besser. Nach der Mittagspause machen wir uns auf den Parcours mit 65 Zielen davon 4 bewegt. Schon beim ersten Ziel, ein Krokodil, treffe ich in den Kill Bereich. Oha, Sven meint das ist Anfängerglück (hoffentlich, denkt er wohl). Ich schlage mich echt gut, und immer, wenn ich „intuitiv“ schiesse, treffe ich besser, sogar einige Ziele ins „Top-Kill“ also in den schwarzen Bereich. Nach gut 3 ½ Std. bin ich geschafft und müde, wir brechen den Parcours beim Posten 40 ab, nachdem ich meinen ersten Pfeil so ins Gebüsch geschossen habe, dass wir ihn nicht mehr finden. Morgen ist auch noch ein Tag.  Ziemlich müde, mit ein wenig Muskelkater aber mächtig stolz gehe ich heute Abend früh zu Bett. Auf dem Schiessplatz ist heute am Samstag viel los. Von 10.°°– 16.°° Uhr sind die Tontauben-Schützen an der Reihe. Wir machen uns gegen 11.30 Uhr wieder zum Posten 40 auf, vielleicht finden wir den Pfeil heute doch noch, wir haben aber kein Glück. Ich muss 1 Pfeil als Verlust verbuchen, wird wohl nicht der letzte bleiben. Mit neuer Frische geht es weiter auf den Parcours, jetzt kommt eine besondere Herausforderung, 4 bewegte Ziele. Die treffe ich bestimmt nicht, doch falsch gedacht! Intuitiv schiessen, heisst das Motto und dann klappt’s! Unglaublich ich treffe von 4 Pfeilen 2 ins Ziel. Ha, eine kleine „Amazone“ ist an Dir verloren gegangen meint Sven. Ich weiss nicht, ob das nicht nur Anfängerglück ist. Wir schiessen die restlichen Ziele des Parcours und um 14.30 Uhr machen wir zufrieden Mittag. Am späteren Sonntagnachmittag müssen wir natürlich die Feuerstelle am Schiessplatz mit einem „Müller“ Lagerfeuer einweihen. Wir kochen uns Gemüsepfanne mit Kyllingefillet (Hähnchenfleisch) und sitzen mit einem guten Glas Lambrusco bis ca. 21.30 Uhr am Feuer. Diese Nacht ist es kälter als in den Nächten zuvor. Der Blick auf das Aussenthermometer zeigt es, - 2°C, die erste Nacht mit Frost. War’s das mit dem Spätsommer? Weit gefehlt, es wird wieder ein schöner Spätsommer-Tag. Wir verbringen den Heutigen Tag mit klar Schiff machen, Sven schaut nach dem Auto und danach sitzen wir am Feuer und lese in den diversen Bogenzeitschriften die Egon in Jagdhaus aufgelegt hat. Egon ist der Besitzer des gesamten Geländes und ein passionierter Bogenjäger, er hat letztes Jahr und diesen Frühling mit seinen 83 Jahren noch jeweils ein Reh mit dem Bogen erlegt! Weidmanns Heil, Respekt! Er ist der älteste aktive Bogenjäger in Dänemark. Während wir am Feuer sitzen kommt Egon noch kurz vorbei, er sagt man muss sich nicht nur von aussen warm halten sondern auch von innen. Er schenkt sich und uns je ein Glas Wodka ein. Skål! Ja das wärmt von innen! In der Flasche ist ein Grashalm eingelegt. Das ist ein ganz besonderer Wodka, er sei so aromatisch, weil Bisons über den Grashalm gepinkelt haben. Mhh lecker! Auch die Dänen sagen „auf einem Bein kann man nicht stehen“. Der Wodka fährt gehörig ein, da wir seit dem Frühstück noch nichts gegessen haben.

Heute packen wir alles zusammen und sind gegen 11.00 Uhr startklar. Egon und 2 Freunde von Ihm sitzen in der Jagdhütte, wir setzen uns zu Ihnen, und müssen natürlich nochmals mit Wodka auf unsere Reise anstossen. (Es ist kurz nach Elf Uhr Vormittag!) Wir bedanken uns bei Egon für die tolle Gastfreundschaft und schenken Ihm zum Abschied und als kleines Dankeschön ein Schweizer Jagd-Sackmesser. Er freut sich sehr darüber. Kurz nach 12 Uhr mittags fahren wir Richtung Hammerslev zum Bogenshop Pamhule Jagt & Fiskeri. Am späteren Nachmittag sind wir beim Wikinger-Centrum in Ribe und suchen uns auf dem Parkplatz eine ruhige Ecke für die Nacht. Ich telefoniere noch mit „SVB“ und Bestelle die Wi-Fi-Verstärkerantenne. Das Paket sollte in ca. 3 Tagen in Dänemark sein. Als Lieferadresse gebe ich den Ribe-Campingplatz an.

Es ist überraschend gutes Wetter, der Wetterbericht hat eigentlich Regen angesagt. Gegen halb elf sind wir bereit für das Abenteuer Wikinger. Schon beim Eingang werden wir mit den 3 Nornen und der Schlange Midgard auf die Mythologie der Wikinger eingestimmt. (Ist vielleicht die Midgard Schlange der Wikinger eine böse Verwandte der Regenbogenschlange?) Im Wikinger-Dorf ist heute Schlachttag, es wird ein Schaf geschlachtet, interessant, wie sämtliche Teile des Tieres verwertet werden. Dem frisch abgezogenen Fell wird mit Salz das Wasser entzogen, die Sehnen werden zu Bogensehnen weiterverarbeitet und aus den Innereien wird ein schmackhafter Eintopf gekocht. Im nächsten Haus wird aus Roggenkorn, Mehl gemahlen und Brot gebacken. Im Wirtshaus lädt uns die Wirtin ein, sich mit Ihr ans Feuer zu setzen. Sie erzählt, Geschichten und zeigt welche Heilpflanzen für die Verwundeten Wikinger verwendet wurden. Am Kampfplatz wird gerade der Zweikampf trainiert und auch wir dürfen uns im Langbogen schiessen ausprobieren. Die Pfeile und Spitzen sowie auch andere Waffen werden direkt vor Ort vom Schmid und seinem Gehilfen angefertigt. Der Falkner zeigt mit seinen Tieren, wie Geschickt die Raubvögel bei der Jagt sind. Faszinierend, mit welcher Geschwindigkeit der Falke seine Manöver ausführt. Beim Schreiner stellen wir selber einen Eichenholznagel her und sehen Ihm beim Schnitzen eines neuen Wikingertrohnes zu. Und beim Silberschmied dürfen wir selber eine echte Wikinger-Münze prägen. Auf dem Marktplatz schauen wir zu, wie 2 Wikinger Glasperlen herstellen. Der Tag vergeht wie im Flug und schon ist 16.°° Uhr und das Wikinger-Center schliesst. Es ist sehr interessant den Alltag der Wikinger so hautnah mitzuerleben und einen kleinen Einblick in die Vergangenheit zu bekommen. Nach dem faszinierenden Besuch bei den Wikingern fahren wir auf den Ribe-Campingplatz und richten uns für die nächsten 3 Tage dort ein. Wir haben Zeit, die Wäsche zu machen, unseren Blog zu aktualisieren und am Freitagnachmittag kommt wie versprochen das Packet von SVB.

Am Samstag geht’s weiter nach Esbjerg und bis an den Ringkøbing Fjord, wo wir einen tollen Übernachtungsplatz am Rande eines Naturschutzgebietes finden. Früh morgens und den ganzen Sonntag hören und sehen wir Jäger bei der Entenjagt. Am Nachmittag üben wir Bogenschiessen. Diesmal klapp es nicht so gut, mir kommt entweder mein Busen oder mein Arm in die Quere, und trotz Armschutz gibt’s ein heftiges „Männer Aua“(das ist ein Sehnenpeitscher auf den Unterarm,  gibt einen heftigen Bluterguss, und macht Aua). Am Montagnachmittag fahren wir zurück nach Esbjerg um uns im Krankenhaus, wegen unserer 3. Tollwut und der Hepatitis A+B Impfung zu informieren. Hier in Dänemark werden alle Impfungen vom Hausarzt gemacht. Wir bekommen eine Adressliste von verschiedenen Hausärzten, doch können wir erst morgen anrufen weil die Ärzte in DK ab 15.30 Uhr nicht mehr erreichbar sind. Am Morgen rufe ich bei einem Arzt aus der Liste an, wir verständigen uns auf Englisch und ich versuche zu erklären, dass wir uns gegen „Rabies“ (Tollwut) und gegen Hepatitis A+B impfen lassen möchten. Die Praxis muss den Impfstoff bestellen deshalb sollen wir am Freitag den 25.10.13 zwischen 10.°° und 11.°° Uhr zum Impfen vorbei kommen. Also planen wir eine kleine Rundreise über Brand nach Hernning, Holstebro, Lemvig, Thyborøn und dann an der Nordseeküste wieder Südwärts zurück nach Esbjerg. Als wir zu unserer kleinen Rundreise starten, fahren wir Ausgangs Esbjerg bei einem Boschdienst vorbei und fragen wegen dem Glühstift für unsere Standheizung. Super die haben den Richtigen am Lager, und der ist sogar günstiger als in Deutschland.

Auf nach Brand, zum Bogenshop Baldurs. Ich möchte mich informieren, ob ich etwas an meinem Bogen verändern muss, oder meine Haltung beim Schiessen falsch ist. Bei Baldurs werden wir vom Weltmeister im Bogenschiessen, Martin Damsbo bedient, er meint, mein Recurv-Bogen ist zu lang für mich. Ich probiere verschiedene Bogen-Typen aus. Ein kleiner Compound-Bogen liegt mir am besten in der Hand. Also entscheide ich mich für diesen. Herr Damsbo gibt uns noch eine Adresse eines 3D-Parcours, der nur 20 min. von Brand entfernt ist. In Nørre Snede finden wir den Parcours, und ich schiesse meinen neuen Bogen auch gleich ein. Ja, das ist der Richtige Bogen für mich, Super! Wir übernachten beim Bogenplatz, und am Vormittag trainiere ich nochmals mit meinem Bogen. Das macht echt Spass, ich habe ein neues Hobby gefunden! Am Nachmittag fahren wir weiter und kurz vor Lemvig suchen wir einen Windgeschützten Übernachtungsplatz, denn es windet heftig. Von Lemvig fahren wir bis nach Thyborøn, schauen das „Schnegglehus“ und am Strand einen der zahlreichen Bunker aus dem 2.Weltkrieg, der zum Atlantikwall gehört hat, an. Jetzt geht es südwärts an der Nordseeküste entlang, wir fahren auf der sogenannten „Marguerite-ruten“ der nach Königin Marguerite benannt ist. Diese mit einer Margerite extra ausgeschilderten Routen, führen in ganz Dänemark durch landschaftlich reizvolle Gegenden. Das Wetter ist mal sonnig dann regnet es heftig und 10 Minuten später scheint wieder die Sonne, und immer weht eine steife Brise. Die Wälder sind bunt gefärbt und der Goldene Oktober macht seinem Namen alle Ehre. Beim schönsten Sonnuntergang kommen wir in Esbjerg bei unserem Übernachtungsplatz an. Am Morgen machen wir uns zeitig auf den Weg in die Arztpraxis, um 10.°° Uhr sind wir da, und knapp ½ Std. später ist der ganze Spuck vorbei und wir haben vorerst alle Impfungen hinter uns.


So, ab in den Norden über Hernning, wo wir noch ein paar Besorgungen im Bauhaus machen, fahren wir bis kurz nach Struer und suchen einen Platz für die Nacht. Das Wetter ist sehr wechselhaft, mal Regnet es, dann scheint wieder die Sonne und oft beides zusammen, dazu weht ständig ein heftiger Wind. Die Wolkengebilde sind einmalig und so viele Regenbogen wie hier in Dänemark habe ich noch nicht gesehen. Am Samstag fahren wir auf dem Margeritenweg über Nykøbing Mors an der Küste entlang nach Hanstholm. Am Montagvormittag besichtigen wir das sehr interessante Bunkermuseum aus dem 2.Weltkrieg, wir verweilen dort fast 4 Stunden. Als wir zum Auto zurück wollen, regnet es so heftig, dass wir auf den ca. 100 m bis zum Parkplatz, „Pflotsch Nass“ bis auf die Haut werden. Im Auto entscheiden wir, unsere Tour zu verkürzen und direkt nach Frederikshavn zu fahren. Wir sind noch keine ¼ Std. unterwegs, klart der Himmel auf, da und dort blinzelt die Sonne raus. Also passen wir uns dem wechselhaften Wetter an und orientieren uns wieder um, man muss halt flexibel sein. Von Hanstholm fahren wir an der Jammerbucht entlang Richtung Hirtshals. Bei Lønstrup suchen wir uns einen Nachtplatz. Wir sind gerade fertig mit aufstellen, da wechselt die Windrichtung und es kommt ein Sturm auf. Der Wind ist so stark, dass sich das Kabinen-Kunststofffenster nach innen wölbt. So wie wir jetzt stehen geht gar nicht. Also ich bleibe in der Kabine und stabilisiere das Dach beim Herunterfahren so gut es geht. (Dach runterfahren bei diesem starken Wind etwas kritisch). Wir stellen uns bei einer Kirche etwas Windgeschütz hin. Sicherheitshalber bleibt das Dach unten. Dies ist die erste Gelegenheit, unseren Notschlafplatz zu testen. Es ist zwar enger wie im Bett oben, aber geht auch. Die ganze Nacht tobt draussen der Sturm. Zwischen zwei Regengüssen machen wir am Morgen alles startklar und fahren über Hirtshals nach Grenen, dem nördlisten Punkt auf dem dänischen Festland. Hier können wir mit dem einen Fuss in der Nordsee und mit dem Anderen in der Ostsee stehen. Wir werden nicht nur von unten Nass, am Strand peitscht uns der Wind den Regne ins Gesicht. Aber das muss einfach sein! Nass bis auf die Knochen kommen wir zurück zum Auto. Zuerst ziehen wir uns trockene Klamotten an, dann geht es nach Frederikshavn um für den 1. Nov. die Fähre nach Göteborg zu buchen. Bis am Freitag fahren wir auf einen kleinen Campingplatz am Limfjorden ca. 60 km südlich von Frederikshavn. Hier haben wir Zeit um wieder mal Wäsche zu waschen, den Blog zu pflegen und unser Auto Winterfit zu machen. Auf nach Schweden!

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